Kraftwerk-Ausbau zum Anlass genommen
Die IWB (Industrielle Werke Basel) sichert die Versorgung des Kantons Basel Stadt mit Strom und Wärmeenergie. Um den im Winterhalbjahr notwendigen Einsatz von Erdgas in der Fernwärmeproduktion weiter zu verringern wird aktuell ein weiteres Holzkraftwerk errichtet.
Gebaut wird das neue Kraftwerk unmittelbar neben der Kehrrichtverwertungsanlage Basel, der wichtigsten Produktionsstätte für das Basler Fernwärmenetz.
IWB nutzt die Errichtung des Kraftwerkes um eine weitreichende Automatisierung der An- und Ablieferprozesse anzustreben und fand im Logistikleitsystem BLS nicht nur die gewünschte Lösung, sondern ein auf die Abfallwirtschaft spezialisiertes System mit außergewöhnlicher Funktionalität.
EIN System für die gesamte Transportlogistik
Dank umfangreicher Features kann BLS die gesamte Prozesskette der Transportlogistik in EINEM System automatisiert abwickeln.
Beginnend bei den vorgelagerten Prozessschritten wie die Disposition über die Anlieferung bzw. dem Versand selbst, der werksinternen Transportlogistik, bis hin zur Fakturierung, werden Prozesse sicher, effizient und manipulationssicher umgesetzt.
Anlieferungen mit LKW, Bahn und PKW
Das System erfüllt sämtliche Anforderungen für kommunale, gewerbliche, aber auch private Anlieferungen und sorgt für automatisierte Abwicklung von Anlieferungen oder Versand per LKW, Bahn, aber auch privater PKW.
Anlieferungen mit Barzahlung sowie grenzüberschreitende Abfallbewegungen werden mit BLS ebenso sicher abgewickelt. Zahlreiche Schnittstellen zu verschiedensten Systemen sorgen für volle Durchgängigkeit der Daten.
Lückenlose Dokumentation
Alle eingehenden und ausgehenden Stoffe, deren Herkunft und deren weitere Verarbeitung werden lückenlos dokumentiert.
Die Klassifizierung erfolgt auf Basis des Abfallkataloges, wobei die Produktklassen und Abfallspezifikationen kontinuierlich mit den öffentlich vorgegebenen Daten abgeglichen werden.
Natürlich werden auch die Erfassung von Strecken und Touren bei der Kehrrichtsammlung berücksichtigt. Es ist für die Sammlung in kleineren Gemeinden sogar möglich, die Mengen auf unterschiedliche Verbände aufzuteilen.
Laufende Optimierung
Alle Daten werden aufbereitet und auch den Prozessleitsystemen der Verbrennungsanlagen zur Verfügung gestellt, um so auch die Energiegewinnung laufend optimieren zu können.
WEB-Dispotool als BLS-Modul
Beispielhaft für die außergewöhnliche Funktionalität ist das Dispotool von Rudolf Berthold Ges.m.b.H: dieses Features ist eine webbasierte Softwarelösung für die Anmeldung, die Planung, die Bestätigung und Buchung von Anlieferungen und ist in das modular aufgebaute BLS integriert.
IWB stellt damit seinen Kunden ein einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung um Anlieferungen übersichtlich anzukündigen und rasche Abklärung zwischen den Geschäftspartner zu ermöglichen.
Rudolf Berthold Ges.m.b.H als Partner
Die Auftragsvergabe seitens IWB erfolgte im Nov. 2017.
Um die Einbindung eines Logistikleitsystems rasch und fehlerfrei umsetzen zu können, bedarf es einer engen Zusammenarbeit.
Rudolf Berthold steht mit seinem schlagkräftigen Team bei diesem Projekt eng an der Seite des Kunden und Anwenders. Kompetente Beratung mit umfangreichem Know-how, rasches Erfassen der Kundenanforderungen und der Werkssituation münden bei Berthold in zielgerichtetes Engineering und detaillierte Planung.
Diese Vorgehensweise ermöglicht eine optimale Einbindung individueller Anforderungen wie beispielsweise die Integration werksinterner Umstellfahrzeuge inklusive deren On-Board Waagen oder eines kundenseitigen Waschplatzes.
Von der Planung zur Umsetzung
Hausinternes Hard- und Software Development, Testaufbau im eigenen Werk inklusive Vor-Abnahme und Schulung bis hin zur Montage vor Ort, Inbetriebnahme und Go-Live Begleitung wird von unseren erfahrenen Technikern mit dem Ziel der 100%igen Kundenzufriedenheit umgesetzt.
Optimale Lösungen und Kosteneffizienz müssen einander dabei nicht ausschließen.
In den letzten Monaten entstand eine maßgeschneiderte, umfassende Anwendung des kompletten Logistikleitsystems BLS für 3 Kraftwerke von IWB:
- IWB Kehrichtverwertungsanlage (KVA)
- IWB Holzkraftwerk I
- IWB Holzkraftwerk II
Sämtliche vorbereitende Arbeiten sind bereits zur Zufriedenheit abgeschlossen.
Um den unterbrechungsfreien Betrieb der Kraftwerke und der An- und Ablieferungen sicherzustellen, wird derzeit ein Parallelbetrieb aufgebaut. Dieser war besonders wichtig bei diesem Projekt, da es praktisch keine Stillstands Zeiten gibt.
Die Umstellung auf BLS wird im Juli 2018 erfolgen.
Lieferumfang Hardware:
- 5 Selbstbedienungsterminals
- Identifikationssysteme bei allen Entladestellen mit Barcodeleser und RFID Kombinationsgeräten
- Identifikationssystem für Waschplatz
- Zentralenequipment (Server, Netzwerk, SAN,…)
- Verteilerschränke
- Zwei Messstationen für Radioaktivität inkl. Anfahrschutz
- Videokameras
- Gegensprechstellen
- Verkabelung inkl. Material
- Umbau der bestehenden Anlage für die Automatisierung unter Verwendung bestehender Sensoren, Schranken, Schieber, u.v.m. sowie neue SPS
Nähere Informationen
Planer und Betreiber von Kraftwerken und Energiezentralen erhalten auf Anfrage gerne ein persönliches Infopaket über das Projekt und unsere Leistungen.
Die Rudolf Berthold Ges.m.b.H freut sich auf die nun kommende Etappe der Inbetriebnahme und bedankt sich für das bisherige Vertrauen. Wir sind stolz Teil dieses Projektes sein zu dürfen!
Mehr zu IWB Kehrrichtverbrennungsanlage:
Aus dem in der Region anfallenden Haushalts-, Industrie- und Gewerbekehricht produziert die KVA Basel ressourcen- und umweltschonend Energie: Dampf für Industriebetriebe, Fernwärme für das Schweizweit größte Fernwärmenetz und Strom für die Kunden von IWB.
Anfang 1999 nahm IWB die heutige KVA Basel mit zwei Ofenlinien in Betrieb. Ende 2008 hat der Verein für umweltgerechte Energie (VUE) die KVA mit dem Schweizer Qualitätslabel «naturemade basic» ausgezeichnet. Die KVA Basel ist die erste Kehrichtverwertungsanlage in der Schweiz, die diese Qualitätsauszeichnung für Energie aus erneuerbaren Energiequellen erhalten hat.
Die jährliche Kapazität der Kehrichtverbrennung beträgt rund 230 000 Tonnen. Der Gesamtwirkungsgrad (Anteil der gewonnenen Nutzenergie aus dem Müll) beträgt knapp 80%, europaweit ein Spitzenwert.